Die Urbani-Quelle muss saniert werden. Alle politischen Entscheidungsträger sind sich da einig. Es gibt zwar Menschen, die behaupten, dass wir auch mit der Regius-Quelle alleine den „Bad“-Status auch erhalten könnten, aber das ist ein anderes Thema. In der Mainpost vom 16.08. (Link oben) ist zu lesen, dass die alte Bohrung „überbohrt“ werden müsse, damit „durch ein Sperrrohr und eine Zementierung eine sichere Abdichtung gewährleistet“ werden könne. Die meisten Bad Königshöfer*innen können sich darunter wohl konkret nur wenig vorstellen, vertrauen aber gerne den Fachleuten vom zuständigen Planungsbüro Baur Consult aus Haßfurt. Diese Firma hat den Zuschlag erhalten und die Kosten auf 345.000 Euro netto beziffert. So weit so gut.
Doch nun sind zwei Dinge passiert: Zum Einen hat sich herausgestellt, dass es nicht nur eine alte Bohrung gibt, sondern gleich zwei. Deshalb müssen jetzt statt einer gleich zwei Bohrungen überbohrt werden. Problem zwei: Die Bohrungen verfügen über eine „Verrohrung, mit der man nicht gerechnet“ habe, was den Bohraufwand erheblich vergrößere.
In Zahlen ausgedrückt: Das Projekt wird wohl 165.000 Euro netto mehr kosten als geplant. Es wird also um knapp die Hälfte teurer.
Einem unbedarften Beobachter stoßen hier zwei Dinge unangenehm auf:
1. Warum wusste man von der zweiten Bohrung und der unerwarteten Verrohrung nichts? Gibt es da keine Unterlagen?
2.War das Angebot, das die Firma Baur Consult der Stadt Bad Königshofen gemacht hat, von dieser absichtlich sehr niedrig angesetzt, um auch wirklich den Zuschlag zu erhalten?
Nur mal laut nachgedacht …
Wenn man nun allerdings mal laut über den geplanten Grundschulneubau nachdenkt, kann einem schon schummrig werden. Bei der diesbezüglichen Bürgerversammlung stand ein Preis von 15,6 Millionen Euro im Raum. Das ausführende Planungsbüro ist wie bei der Urbani-Quelle die Firma Baur Consult aus Haßfurt.
Lauter Gedanke 1: Ein Grundschulneubau ist ein wesentlich komplizierteres Projekt als eine Brunnenbohrung.
Lauter Gedanke 2: Die Grundschule ist nicht nur ein Neubau, sondern gleichzeitig auch ein Anbau an das Gebäude der Mittelschule. Die Mittelschule soll im Zuge der Baumaßnahmen auch noch umgestaltet werden, wofür es bis dato kein Konzept gibt. Sehr kompliziert!
Lauter Gedanke 3: Wo werden die Schüler*innen während des Neubaus unterrichtet? Welche Kosten fallen da an? Wie können solche Provisorien in Zeiten von Corona überhaupt sachgerecht umgesetzt werden? Ein Blick auf die Zustände in der Grundschule in Ostheim zeigt, wohin so etwas im schlimmsten Falle führen kann.
Lauter Gedanke 4: Was ist mit dem Untergrund an der geplanten Baustelle? Das benachbarte Gymnasium hat seit seiner Gründung immer wieder Probleme mit dem sumpfigen Boden, was aufwändige Entwässerungskonzepte zur Folge hat. Sind solche Probleme in die geplanten Baukosten mit eingerechnet?
Lauter Gedanke 5: In dem von Eltern und Lehrkräften oft kritisierten Konzept der neuen Grundschule ist vorgesehen, dass alle Schüler*innen eine einzige Garderobenfläche benutzen und sich anschließend auf einer einzigen Treppe in ihre Klassenzimmer im ersten Stock begeben. Und das vor und nach Unterrichtsbeginn und bei jeder Pause. Wie kann man hier in Corona-Zeiten Infektionsschutz gewährleisten? Welche Folgekosten könnten hier entstehen?
Wenn es tatsächlich beim Grundschulneubau prozentual zu einer ähnlichen Kostenexplosion wie bei der Sanierung der Urbani-Quelle kommen sollte, ginge es nicht um Mehrkosten von 165.000 Euro. Vielmehr sähe man sich einem Plus von ca. 7,5 Millionen Euro gegenüber. Nicht lustig.
Bei der oben erwähnten Bürgerversammlung zum Thema Grundschulneubau hat der Architekt Peter Kuhn von der Firma Baurconsult alle sachlich vorgetragenen Argumente der Grundschulneubaukritiker*innen mit der Aussage vom Tisch gewischt, dass die Bad Königshöfer eine „supergeile“ Schule bekämen. Bis dahin wäre es ja erstmal schön, wenn wir eine „supergeile“ Heilquelle bekämen, die sich im bezahlbaren Rahmen bewegt.
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